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nachtwache

sitze an deinem bett
deine hand in meiner
warm, aber ohne kraft
warte auf die nacht
höre auf die geräusche
die dein schwerer atem macht

blicke aus dem fenster:
eine nacht wie aus blei, wenige müde lichter
eine stadt atmet, ruhig und geborgen - -
totenstille
wie durch einen nebel
weit weg

zeit verrinnt
in diesem zimmer
zeit wie aus blei
ein bett in einem raum
in einem haus
in einer stadt - -

sitze an deinem bett
deine hand in meiner
warm, aber ohne kraft
weiß nicht, ob du mich wahrnimmst
höre auf die geräusche
die dein schwerer atem macht

die geräusche
die angst
die einsamkeit
das warten
auf den tagesanbruch - -

der morgen graut
deine hand in meiner
kalt.

höre
nichts mehr.

schaue
aus dem fenster:
erkenne nichts - -

- -

aus unendlicher ferne:
"tod, wo ist dein stachel?"

wie eine zerfetzte musik
durch einen nebel



draußen fällt schnee

Ekkehard May
[18. Februar 2003]